Projekte in der politischen Jugendbildung
Neben unseren Seminaren und Workshops sind wir bei einer Vielzahl von Jugendprojekten beteiligt, oft in Kooperation mit anderen Jugendverbänden, Vereinen oder kommunalen Einrichtungen der Stadt Bremerhaven. Hier findet ihr die aktuell laufenden Projekte, aber auch eine Auswahl abgeschlossener Projekte.
Aktuelle Projekte:


Abgeschlossene Projekte:
Das Thema der Ausstellung betrifft jede:n Einzelne:n von uns täglich, denn wir alle wollen mit Respekt und Toleranz behandelt werden. Besuchende jeden Alters sollen angereicht werden, über Fragen wie „Was ist Toleranz?“, „Wie begegne ich meinem Gegenüber mit Respekt?“ aber auch „Wo liegen die Grenzen der Toleranz?“ nachzudenken und Inspiration zu erhalten, wie sie selbst sich für mehr Respekt und gesellschaftliche Toleranz einsetzen können. Denn jede:r Einzelne von uns hat die Macht, unser Zusammenleben ein bisschen besser zu machen.
Die Ausstellung „ToleranzRäume“ lädt zum interaktiven Austausch über unser gesellschaftliches Miteinander ein und ist täglich vom 16. bis 29. September von 9 bis 21 Uhr kostenfrei besuchbar.
Begleitend zur Ausstellung finden Führungen und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm engagierter Bremerhavener und Bremer Akteur:innen statt, darunter auch zwei Veranstaltungen von Arbeit und Leben. Für Lehrkräfte und Schulen sind ausstellungsbegleitend Bildungsmaterialien verfügbar. Mehr Informationen unter
www.landeszentrale-bremen.de oder www.bremerhaven.de/toleranzhttp://www.bremerhaven.de/toleranz
Am 23. Mai feierte unser Grundgesetz sein 75jähriges Jubiläum. „Eine Erfolgsgeschichte“, nennt sie die Bundesregierung, aber sie sei keine Selbstverständlichkeit. Und während die Einen die Verfassung feiern, kritisieren Anderen, dass die sog. „Eliten“ dieses Gesetz nach Belieben an- und ausknipsen würden, wie eine Taschenlampe oder beklagen den „grüner Autoritarismus“. Was steckt hinter dieser Kritik und wie sieht es mit der Ausgestaltung und Anwendung der einzelnen Rechtsbereiche wie beispielsweise Frauenrechte, Klimaschutz oder Asylpolitik aus? Wie lebt die Gesellschaft das Grundgesetz und was können wir für mehr Toleranz und Respekt untereinander tun? Um diese Fragen genauer zu beleuchten, veranstaltet die Bildungsgemeinschaft Arbeit und Leben Bremerhaven e.V. zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und weiteren Kooperationspartern:innen die Formatreihe „Die (un)Sicherheit von Körpern. Wie können wir uns für eine plurale Demokratie und gegen Gewalt einsetzen?“

Den Anfang machte die Lesung mit Nora Markard aus ihrem gemeinsamen Buch mit Ronen Steinke „Jura not alone“ am 2. Juni im Auswandererhaus. Der Jurist und die Juraprofessorin schreiben in in ihrem Buch, dass das „Recht politisch (ist, …) veränderbar, verbesserbar. Manchmal sogar dringend veränderungsbedürftig.“ Zusammen zeigen sie Wege anhand von 12 Rechtsbereichen auf, wie die Zivilgesellschaft mit den Mitteln des Rechts Gesetze verbessern und verändern kann, immer mit dem Ziel die (Menschen-)Rechte für alle zu verbessern oder auch wieder neu zu erkämpfen. Nora Markard las aus den Kapiteln „Demokratie – Wie stabil sind wir gegen eine Übernahme von rechts?“ und „Asylrecht – Was soll das mit den Grenzen?“ vor. Nach der Lesung gab es ein moderiertes Gespräch mit der Autorin und Journalistin Asal Dardan, das sich noch einmal intensiv mit den Bestrebungen rechter Parteien beschäftigte, unserer Demokratie mit den Mitteln des Rechts auszuhöhlen. Die Fragen aus dem Publikum drehten sich einerseits um Beispiele aus dem Asylverfahren, aber eben auch um die Wichtigkeit, für unserer Demokratie zu kämpfen.
Am 24. September wird es eine weitere Lesung und Gespräch mit Laura Cazés und ihrer Mitautorin Shahrzad Eden Osterer aus dem Buch „Sicher sind wir nicht geblieben“ in der Stadtbibliothek Bremerhaven geben. Die Autor:innen thematisieren die Frage, was es bedeutet, heute in Deutschland jüdisch zu sein? Sie zeigen die Vielfalt jüdischer Positionen und setzen sich gegen die einseitige Fokussierung auf die Shoah und Antisemitismus in Deutschland ein. Sie zeigen eigene Perspektiven und diskutieren über Rollen, Unbehagen und Chancen. Im Anschluss an die Lesungen besteht die Möglichkeit zu Fragen aus dem Publikum.
Danach laden wir euch herzlich ein zum Live-Event: „Was los, Deutschland?! Gerade jetzt!“ Wir freuen auf Abdul Kader Chahin und Burak Yılmaz im real talk am Donnerstag, 26. September 2024 um 17.30 Uhr im Jugendbeteiligungsraum „InnerSpace“ (Bgm.-Smidt-Str. 29) in Bremerhaven. Kostenfrei und keine Anmeldung nötig. Für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 27 Jahren. Platz solange der Platz reicht.
Am 29. Oktober liest Asha Hedayati im Historischen Museum aus ihrem Buch „Die stille Gewalt. Wie der Staat Frauen alleinlässt“. Darin beschreibt sie, dass Gewalt gegen Frauen noch immer eines der drängendsten Probleme unserer Zeit ist, das sich in den letzten Jahren noch einmal deutlich verschärft hat. Jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von Gewalt in ihrer Partnerschaft betroffen; mit großer Sicherheit haben wir alle im Bekannten- und Freundeskreis sowohl Betroffene als auch Täter. Asha Hedayati ist Anwältin für Familienrecht und macht immer wieder die Erfahrung, dass die staatlichen Strukturen Frauen nicht nur unzureichend vor Gewalt schützen, sondern sogar selbst Teil eines gewaltvollen Systems sind. Partnerschaftsgewalt ist wie ein blinder Fleck bei Familiengerichten, Polizei und Jugendämtern, in Sorge- und Umgangsrechtsverfahren. Die Lesung startet um 18 Uhr im Historischen Museum, im Anschluss wird es ein moderiertes Gespräch geben.


Mit dem AUFHOLPAKET wurden in 2021/22 deutschlandweit Möglichkeiten für Kinder, Jugendliche und ihre Familien geschaffen, um sich zu begegnen, gemeinsam Neues zu entdecken und ihre Welt nach der Pandemie zu erleben. Dafür brachte das BMFSFJ eine Vielzahl unterschiedlicher Kooperationspartner zusammen. Auch der Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) war Teil des Aufholpakets: Mit 50 Millionen Euro wurden zusätzliche Freizeit-, Begegnungs- und Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche geschaffen. Für eine unbeschwertere Zukunft: www.bmfsfj.de/aufholpaket
Auch Arbeit und Leben war am Projekt des Aufholpakets und erhielt zusätzliche Fördersummen. Zusammen mit dem Stadtjugendring Bremerhaven, den Havenkidz – Verein für Kinder und Jugendliche,der evangelischen Jugend Bremerhaven und der Sozialisten Jugend – die Falken Bremerhaven wurden in den beiden Jahren in Bremerhaven gezielt Zeltlager und die Ferienprogramme für Daheimgebliebene gefördert und unterstützt.

Vom 3. bis 7. Juni 2019 trafen sich 20 Schüler*innen aus der Berufsvorbereitungsklasse mit Sprachförderung der Berufsbildenden Schulen Sophie Scholl in Bremerhaven in ihrer Schule, aber diesmal nicht um zu lernen, sondern miteinander über Diskriminierung und gemeinschaftliches Zusammenleben in Deutschland zu reden.
Der erste Tag war bestimmt durch ein gemeinsames Kennenlernen, die Abstimmung des Programms mit den Teilnehmerinnen und dem Austausch darüber, welche privaten und beruflichen Ziele die größtenteils geflüchteten Schülerinnen hier in Deutschland für sich schon formuliert hatten. Der zweite Tag begann mit einer Traumreise in die Zukunft, gefolgt mit einem Input, wie und wo weiter Informationen und Hilfestellungen insbesondere für die berufliche Zukunft in Bremerhaven und/oder zu finden sind. Am Mittwoch arbeiten die Schüler*innen in kleinen Arbeitsgruppen ihre Wertvorstellungen für ein friedliches Miteinander in Deutschland heraus. Diese wurden dann im Plenum in einer „Werteblume“ gesammelt (siehe Bild) und gemeinsam diskutiert.

Habt Ihr eine Idee für ein Projekt und sucht einen Kooperationspartner, der auch bei der Finanzierung helfen kann? Dann sprecht uns gerne an!

Kontakt
Jugendbildungsreferent:innen
Melanie Rosenwirth
melanie.rosenwirth@arbeitundleben-bhv.de
0471 92231 14
0160 8405025