Arbeit und Leben

Arbeit und Leben

Herzlich Willkommen auf der Website von ARBEIT UND LEBEN BREMERHAVEN!

Wir sind eine gemeinnützige, nach dem Bremischen Weiterbildungsgesetz anerkannte Einrichtung der Erwachsenenbildung im Lande Bremen, getragen vom DGB-Region Bremen-Elbe-Weser, Stadtverband Bremerhaven, den Einzelgewerkschaften sowie der Seestadt Bremerhaven. Mit ARBEIT UND LEBEN BREMEN sind wir in einer Landesarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen und gehören auch dem Dachverband aller in der BRD existierenden Arbeit und Leben Einrichtungen, dem 1956 gegründeten Bundesarbeitskreis von Arbeit und Leben, an.

Unser Programm erstreckt sich auf die

allgemeine politische Bildung sowie die  Qualifizierung für Betriebs- und Personalräte.

Hier erwarten Sie jährlich über hundert politische Bildungsveranstaltungen. Sie sind herzlich eingeladen, sich über uns und unser vielfältiges Angebot zu informieren.


 75 Jahre Grundgesetz 

Am 23. Mai 2024 feierte unser Grundgesetz sein 75jähriges Jubiläum. "Eine Erfolgsgeschichte", nennt sie die Bundesregierung, aber sie sei keine Selbstverständlichkeit. Und während die Einen die Verfassung feiern, kritisieren Anderen, dass die sog. "Eliten" dieses Gesetz nach Belieben an- und ausknipsen würden, wie eine Taschenlampe oder beklagen den "grüner Autoritarismus". Was steckt hinter dieser Kritik und wie sieht es mit der Ausgestaltung und Anwendung der einzelnen Rechtsbereiche wie beispielsweise Frauenrechte, Klimaschutz oder Asylpolitik aus? Wie lebt die Gesellschaft das Grundgesetz und was können wir für mehr Toleranz und Respekt untereinander tun? Um diese Fragen genauer zu beleuchten, veranstaltet die Bildungsgemeinschaft Arbeit und Leben Bremerhaven e.V. zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und weiteren Kooperationspartern:innen die Formatreihe "Die (un)Sicherheit von Körpern. Wie können wir uns für eine plurale Demokratie und gegen Gewalt einsetzen?" 

Den Anfang machte die Lesung mit Nora Markard aus ihrem gemeinsamen Buch mit Ronen Steinke „Jura not alone“ am 2. Juni 2024 im Auswandererhaus. Der Jurist und die Juraprofessorin schreiben in in ihrem Buch, dass das „Recht politisch (ist, ...) veränderbar, verbesserbar. Manchmal sogar dringend veränderungsbedürftig.“ Zusammen zeigen sie Wege anhand von 12 Rechtsbereichen auf, wie die Zivilgesellschaft mit den Mitteln des Rechts Gesetze verbessern und verändern kann, immer mit dem Ziel die (Menschen-)Rechte für alle zu verbessern oder auch wieder neu zu erkämpfen. Nora Markard las aus den Kapiteln "Demokratie – Wie stabil sind wir gegen eine Übernahme von rechts?" und "Asylrecht – Was soll das mit den Grenzen?" vor. Nach der Lesung gab es ein moderiertes Gespräch mit der Autorin und Journalistin Asal Dardan, das sich noch einmal intensiv mit den Bestrebungen rechter Parteien beschäftigte, unserer Demokratie mit den Mitteln des Rechts auszuhöhlen. Die Fragen aus dem Publikum drehten sich einerseits um Beispiele aus dem Asylverfahren, aber eben auch um die Wichtigkeit, für unserer Demokratie zu kämpfen. 

Am 24. September 2024 fand eine weitere Lesung und Gespräch mit Laura Cazés aus ihrem Buch „Sicher sind wir nicht geblieben“ in der Stadtbibliothek Bremerhaven statt (im Rahmen der Ausstellung "ToleranzRäume"). Die Autorin thematisiert zusammen mit 12 weiteren jüdische Autor:innen die Frage, was es bedeutet, heute in Deutschland   jüdisch zu sein? Sie zeigen die Vielfalt jüdischer Positionen auf und setzen sich gegen die einseitige Fokussierung auf die Shoah und Antisemitismus in Deutschland ein. Im anschließenden Gespräch mit der politischen Bildnerin Lena Prötzel ging es anfangs speziell um die Frage, welchen hohen Stellenwert das Thema "Sicherheit" im jüdischen Alltag von jeher einnimmt und wie wenig sicher sich die jüdische Community vor allem nach dem 7. Oktober in Deutschland noch fühlt. Laura Cazés zeigte aber auch auf, wie die typischen Rollenzuschreibungen Jüd:innen zu Objekten macht und welche Leere und Schmerz das auslöst. Ihr war es wichtig, in dem Buch - das  anlässlich der Feier zu "1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland" entstand - auch provokantere Meinungen zu Wort kommen zu lassen, um einen Perspektivwechsel anzustreben.

Am 29. Oktober 2024 las Asha Hedayati im Historischen Museum aus ihrem Buch „Die stille Gewalt. Wie der Staat Frauen alleinlässt“. Darin beschreibt sie, dass Gewalt gegen Frauen noch immer eines der drängendsten Probleme unserer Zeit ist, das sich in den letzten Jahren noch einmal deutlich verschärft hat. Jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von Gewalt in ihrer Partnerschaft betroffen; mit großer Sicherheit haben wir alle im  Bekannten- und Freundeskreis sowohl Betroffene als auch Täter. Asha Hedayati ist Anwältin für Familienrecht und macht immer wieder die Erfahrung, dass die staatlichen Strukturen Frauen nicht nur unzureichend vor Gewalt schützen, sondern sogar selbst Teil eines gewaltvollen Systems sind. Partnerschaftsgewalt ist wie ein blinder Fleck bei Familiengerichten, Polizei und Jugendämtern, in Sorge- und Umgangsrechtsverfahren. Die Lesung fand im Rahmen der Feministischen Woche Bremerhaven statt und wurde simultan in die Deutsche Gebärdensprache übersetzt. Im anschließenden Gespräch mit Clara Friedrichs  (Landeskoordinatorin Instanbul-Konvention) betonte auch die Rechtsanwältin Asha Hedayati, wie wichtig es sei, in einem Rechtsstaat "Regeln zu brechen", um gegen das Rollendenken anzukämpfen und etwas gegen die in ihrem Buch beschriebenen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten tun zu können.  

Das für September anlässlich der Ausstellung "ToleranzRäume" geplante Live-Event: "Was los, Deutschland?! Gerade jetzt!“ mit Abdul Kader Chahin und Burak Yılmaz im real talk fand abschließend am Dienstag, den 5. November 2024 im Jugendbeteiligungsraum „InnerSpace“ statt.  Die beiden Podcaster hatten mit den anwesenden Jugendlichen eine spannende, aber auch provokante  Debatte über typisches Rollendecken, den Wert des Geldes und die Wichtigkeit von Respekt und Loyalität. Der realsatirischen Talk hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht, aber auch zum Nachdenken angeregt! 

Gefördert wurde die Formatreihe durch den Präventionsrat Bremerhaven. 


Sterben die Weiterbildungseinrichtungen nach und nach aus?

Wir haben uns im Bildungsmagaz!n  der GEW Bremen  mit dem Schwerpunktthema "Haushaltsmisere", auch mit der Fehlfinanzierung in der (politischen) Weiterbildung und deren Folgen beschäftigt. Den Artikel dazu gibt es hier:  

 


"Politische Bildung in Gefahr"

So betitelte schon im Sommer 2023 unser Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben den Bericht über die damals geplanten Kürzungen der Bundesregierung in der politischen Jugendbildung (siehe Hintergrund weiter unten). Auch gegen mögliche Kürzungen im neuen Haushaltsentwurf für 2025 haben die Träger des Kinder- und Jugendplans und der Freiwilligendienste hart gekämpft (siehe offener Brief an das Kanzleramt). Der Deutsche Bundesjugendring und rund 200 weitere gemeinnützigen Organisationen hoben hervor, dass notwendige Investitionen im gesamten Bundeshaushalt zu kurz kommen. Diese falsche Fiskalpolitik richtet sich gegen die Interessen junger Menschen und unserer Zukunft. Deshalb wurde nun die Kampagne „Gerade jetzt. Für alle.“ gegründet! 

Denn notwendig ist nicht weniger sondern mehr politische (Weiter-)Bildung und Unterstützung für die Zivilgesellschaft, gerade in Zeiten von erstarkendem Rechtsextremismus und sozialer Spaltung. Doch weder beim Bund noch in Bremerhaven (Im Bundestag: Haushalt 2025 | Bundesregierung/buten un binnen, 05.12.2024) gibt es derzeit Beschlüsse zum Haushalt, geschweige denn zur Finanzierung von Jugendbildung, gemeinnützigen Organisationen oder ganz allgemein zur Jugendförderung.

Zum Hintergrund: Das Sparvorgaben des Finanzministers sah schon für 2024 vor, weniger Geld in der Jugendbildung einzuplanen und dies auch auf Kosten von uns, den geförderten Einrichtungen der politischen Bildung. Die Kürzungen sollten sich auf bis zu 25 % belaufen. Betroffen waren insbesondere die Förderungen durch den Kinder- und Jugendplan (KJP), durch den wir z.B. in den letzten beiden Jahren das Aufholpaket finanziert bekommen haben. Und auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) sollte massiv eingespart werden, einem unserer wichtigsten Kooperationspartner für (jugend-)politische Seminare auf Bundes- wie auch auf Landesebene. Und für die Freiwilligendienste stehen in 2025 wieder Kürzungen im Raum.

Im März 2024 wurde bekannt, dass der Bremer Bildungshaushalt zwar erhöht (wenn auch längst nicht ausreichend), aber der sowieso schon sehr geringe Etat für den Weiterbildungsbereich (allgemeine, kulturelle und politische Bildung) um 8% gekürzt werden sollte.

Um den speziell den Weiterbildungsbereich nachhaltig zu stärken, fordern der Bremer Landesausschuss für Weiterbildung:

  • Die Rücknahme der geplanten Kürzungen für die Weiterbildung.
  • Eine signifikante Erhöhung der Fördermittel für anerkannte Weiterbildungseinrichtungen und ihre Programme. Angepasst an die gestiegenen Kosten für Energie, Miete, Personal und Honorar-Lehrkräfte, mit einer Basis von mindestens 31Euro plus TVÖD-Steigerungen je Unterrichtseinheit, statt unrealistischen 23 Euro – rückwirkend seit 2020.
  • Eine verbesserte soziale Absicherung der Kursleitenden in Bremen.

Was können wir tun? Ihr könnte einen Brief an eure:n Bundestagsabgeordnete:n vor Ort schreiben, mit der Bitte, sich gegen die Kürzungen einzusetzen. Der Paritätische Gesamtverband bietet hierzu z.B. einen Musterbrief an, den ihr aktualisieren und weiterhin benutzen und evtl. anpassen könnt.

Oder ihr unterschreibt die Vielzahl an Petitionen, die sich ebenfalls gegen die geplanten Mittelkürzungen richten:

change.org: No Cuts for the Federal Agency for Civic Education!
Petition der Amadeo Antonio Stiftung
Keine Kürzungen - Gerade Jetzt. Für Alle. (gerade-jetzt-fuer-alle.de)

Wir bleiben beim Motto: #zukünfteschaffen  #PolitischeBildungStärken  #stopptdensparhaushalt #SozialkürzungenStoppen

Danke für Eure Unterstützung!


Das Beratungsbüro unseres Projekts FAIRE INTEGRATION in Bremen hat ab 01.01.2024 eine neue Adresse:

Am Deich 45 in 28199 Bremen


   

Politische Bildung sucht DICH als freiberufliche*r Dozent*in
bei Arbeit und Leben Bremerhaven e.V.!
Mehr zum Berufsbild und den Anforderungen findet ihr in diesem Video:

Unsere aktuellen Stellenangebote befinden sich hier. 


 

 

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